Geschichte der Radiologie

Was ist Radiologie?

Radiologie bedeutet Strahlenkunde oder Strahlenlehre. Die Radiologie ist ein Teilgebiet der Medizin und beruht auf Untersuchungsverfahren, bei denen unterschiedliche Strahlung angewandt wird, um Aufnahmen aus dem Inneren des menschlichen Körpers zu gewinnen.

Man unterscheidet zwei große Bereiche:

  • Die Diagnostische Radiologie und
  • Die Interventionelle Radiologie.
 
In der Diagnostischen Radiologie werden die radiologischen Bilder, unter Kenntnis der Anamnese, analysiert und bestehende Auffälligkeiten interpretiert. Der Radiologe erstellt eine Diagnose, die dem überweisenden Arzt mitgeteilt wird und die für die weitere Therapie ausschlaggebend ist.
 
In der Interventionellen Radiologie nutzt der Radiologie die Strahlung, um selber eine Therapie am Patienten durchzuführen oder um Gewebe-/Zellmaterial aus einer krankhaften Veränderung zu gewinnen.  Die therapeutischen Möglichkeiten bestehen u.a. in Schmerzbehandlungen, Gefäßinterventionen und Drainageeinlagen. Es werden auch Interventionen durchgeführt, die für die weitere Untersuchung/Behandlung des Patienten wichtig sind. So erfolgen durch den Radiologen Markierungen von krankhaften Veränderungen, damit der Chirurg die entsprechende Stelle während der Operation schneller erreicht, aber auch die Injektion von Kontrastmittel in Gelenke (Arthrographie), damit diese in der CT oder MRT bei bestimmten Fragestellungen besser untersucht werden können. Der interventionell tätige Radiologe kann sich weiter zum Interventionellen Neuroradiologen ausbilden lassen.
 

 

Radio (lateinisch radius) der Strahl; -logie (griechisch Λόγος, lógos) die Lehre, das Wort, der Sinn und bezeichnet die Wissenschaft auf einem Gebiet

Anamnese (griechisch ἀνάμνησις, anámnēsis) bedeutet Erinnerung; in der Medizin ist es die Vorgeschichte einer Erkrankung.

Diagnose (griechisch διάγνωσις, diágnosis 'Unterscheidung, Entscheidung', aus διά-, diá-, „durch-“ und γνώσις, gnósis, 'Erkenntnis, Urteil')

Intervention (lat. intervenire = dazwischenschreiten, sich einschalten) Eingriff

Therapie (griechisch θεραπεία therapeia) Pflege, Behandlung, Heilbehandlung

 
Neuroradiologie und Kinderradiologie sind zwei Subspezialisierungen  der Radiologie, die mit einer Zusatzausbildung verbunden sind. Der Neuroradiologe verfügt über spezielle Kenntnisse krankhafter Veränderungen des Nervensystems, während der Kinderradiologe sich auf die Durchführung und Interpretation von radiologischen Untersuchungsverfahren bei Kindern spezialisiert hat.
 
 
Nach der Art der Strahlenanwendung unterscheidet man vier Untersuchungmethoden in der Radiologie:
1. Konventionelle Radiologie (Rx)
2. Computertomografie (CT)
3. Magnetresonanztomografie (MRT, MRI, NMR)
4. Ultraschall (US)
 
Zur Gruppe der konventionellen Radiologie gehören:
1. Röntgenaufnahmen von Skelett, Thorax und Abdomen (inkl.Weichteile)
2. Mammografie
3. Durchleuchtung
4. Galaktographie (Darstellung der Milchgänge der Brust)
5. Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes
6. Pyelografie  (Untersuchungen der Nieren und ableitenden Harnwege)
7. Cholezystografie (Untersuchung der Gallengänge und Gallenblase)
8. Arteriografie, Phlebografie (Darstellung der arteriellen und venösen Blutgefäße)
9. Myelografie (Darstellung des Rückenmarks und Nervenwurzeln)
 
Die Untersuchungen 4-9 werden auch mit Kontrastmittel durchgeführt.
 
Zur Gruppe der Untersuchungen des Magen-Darm-Traktes gehören u.a.
  • der "Ösophagus-Breischluck" (Darstellung der Speiseröhre),
  • die Magen-Darm-Passage (MDP),
  • das Enteroklysma (Darstellung des Dünndarms) und
  • der Kolon-Kontrasteinlauf (KE)
Die Darstellung des Magen-Darm-Traktes erfolgt heute auch mit der CT und der MRI.
Letzte Änderung am: 10.12.2021
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