1924
Erstes Angiogramm der unteren Extremitäten durch. Als Kontrastmittel verwendete er Jodnatrium und injizierte es unter Allgemeinanästhesie in das Gefäßsystem [Brooks]
1927
Erste Zerebrale Angiographie mit Injektion einer Natriumjodid-Lösung in die operativ freigelegte A. carotis durch [Moniz]
1929
Forssmann führt erfolgreich in einem Selbstversuch über eine oberflächliche Armvene einen Ureterenkatheter bis in die rechte Herzkammer vor. [Forssmann; Klinische Wochenschrift: „Die Sondierung des rechten Herzens"]
1929
Einführung des Röntgenkontrastmittels Thorotrast
1930
Embolisation der ersten arterio-venösen Fistel [Brooks]
1934
Entwicklung des „Radiokarusells“ [Caldas] für die zerebrale Angiographie, das es erlaubte, Radiogramme im Abstand von einer Sekunde zu erstellen . Der Apparat bestand aus einem runden, bleiabgedeckten Tisch, der eine fensterähnliche Öffnung besaß. Auf diese Öffnung kam der Kopf des Patienten zu liegen, unter ihr konnten nacheinander im Zeitabstand von circa einer Sekunde sechs rotierende Kassetten belichtet werden.
1934
Beginn der zerebralen Serienangiographie (Caldas)
1937
Allen führt erste Untersuchunge mit klinischer Bedeutung durch. Er füht die angiographische Darstellung der Hand- und Fingerarterien bei Patienten mit Morbus Raynaud.
1939
Entwickelten DIMTZA und JÄGER (31) eine Apparatur mit manueller Verschiebeblende für eine 20x90cm lange Spezialkassette zur Darstellung der Ober- und Unterschenkelphase bei Extremitätenangiographien. Der manuelle Wechsel der Kassetten war aber noch immer aufwendig und konnte erst in den folgenden Jahren automatisiert werden.
1941
Farinas punktierte bei Patienten die zuvor operativ freigelegte A. femoralis mit einer dicken Kanüle, durch die er anschließend einen dünnen Harnröhrenkatheter zur Röntgenkontrast-Darstellung bis in die Aorta vorschiebt
1949/50
Torotrast wird aufgrund des mit ihm verbundenen erhöhten Krebsrisikos verboten
1953
Seldinger entwickelt die, heute als Standardtechnik eingesetzte, Katheterangiographie, mit perkutaner Einführung des Katheters. Zuvor war die Arteriographie eine aufwendige Untersuchungsmethode, da sie meist mit der chirugisch-operativen Freilegung des Gefäßes verbunden war.
1953
Einführung des Kontrastmittels Urografin. Es handelt sich um ein stark hypertones, ionisches, wasserlösliches, jodhaltiges (trijodierten) Kontrastmittel (amidotrizoate), dass vor allem in der Urografie und Angiografie zur Anwendung kommt. Aufgrund der hohen Osmolarität führt es zu lokalen Schmerzen bei der Angiographie.
1956
Tillander verwendet einen mit einer flexiblem Metallspitze versehenen ca. 120 cm langen Katheter, den er über die operativ freigelegte A. radialis bis in die Aorta abdominalis vorschiebt und anschließend mit einem unter dem Tisch platzierten Elektromagneten seletiv in die Aortenabgänge lenkt bevor er das Kontrastmittel injiziert.
1958
Wurde von Pässler der erste automatische Kassettenwechsler für die Serienangiographie von Aorta und Extremitätenarterien entwickelt. Mit dieser Serienaufnahmetechnik konnte nun die Kontrastmittelfüllung der Gefäße in den verschiedenen Phasen dargestellt werden.
1977
Entwicklung der digitalen Subtraktionsangiographie. Die größten Vorteile gegenüber der bisherigen Technik bestehen in der Möglichkeit die Kontrastmittelmenge- und -konzentration zu reduzieren, sowie der digitalen Nachbearbeitungsmöglichkeiten der Angiographiebilder.
1977
Zur Verringerung von thromboembolischen Komplikationen erfolgt erstmals die Verwendung von Kathetern, die einen Benzalkonium-Heparin-Überzüg aufweisen [Hawksins]. In der Zwischenzeit wrden neben den verschiedenen reinen Angiographiekathetern eine Vielzahl von Spezialkathetern zur Anwendung in den diversen interventionellen Bereichen verwendet.
1977
Einführung des Kontrastmittels mit lopamidol (Solutrast),
1978
Einführung des ionischen, niederosmolaren Kontrastmittels loxoglat (Hexabrix), das deutlich weniger Schmerzen, jedoch aufgrund seiner Lipophilie und der damit verbundenen stärkeren Proteinbindung, eine höhere Rate an allgemeinen Nebenwirkungen verursacht.
1980
Einführung des Kontrastmittels Johexol (Omnipaque)
1989
Einführung des Kontrastmittels Jopromid (Ultravist)
1983
Katheterdilatation von Stenosen hirnversorgender Arterien [Mathias/Bockenheimer]
1991
Gugliemi führt die endovaskuläre Behandlung von zerebralen Aneurysmen mit ablösbaren Platinspiralen ein
Außer den klassischen röntgenologischen Methoden der arteriellen und venösen Angiographie stehen heute weitere, zahlreiche bildgebende Verfahren zur Darstellung der Blutgefäße zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um die nicht invasiven Verfahren des Ultraschalls, der MR-Angiographie und der CT-Angiographie.
Quellenangaben
Demel, R. (1934) Diagnostische Bedeutung und therapeutische Erfolge der Kontrastfüllung peripherer Arterien. RöFo 49: 299-330
Dimtza, A, Jäger, W. (1939) Arterielle Obliterationen der unteren Extremitäten bei der Arteriosklerose und bei der Endangiitis obliterans. RöFo 60: 65-68
Haschek E, Lindenthal OT. (1896) Ein Beitrag zur praktischen Verwerthung der Photographie nach Röntgen. Wien. Klin. Wschr. 9:63-64
Lautin EM, Freeman NJ, Schoenfeld AH, Bakal CW, Haramiti N, Friedman AC, Lautin S, Braha S, Kadish S, Sprayregen S, Belizon I. (1991) Radiocontrast associated renal dysfunction. Incidence and risk factors. AJR 157: 49-57
Rautenberg E. (1914) Röntgenphotographie der Leber, der Milz und des Zwerchfells. Deutsch Med Wschr 40:1205
Röntgen, W.C. (1885) Über eine neue Art von Strahlen. Erste Mitt. Sitzber. Phys.-Med. Ges. (Würzburg) 137
Seldinger, S.I. (1953) Catheter replacement of the needle in percutaneous arteriography: a new technique. Acta radiol 39: 368-376
Sgalitzer, M. (1937) Unterscheidung funktioneller und organischer Erkrankungen der Extremitätenarterien durch die Röntgenuntersuchung. „Das Doppelinjektionsverfahren“. RöFo 56 : 387-404
Tillander, H. (1956) Selective angiography of the abdominal aorta with a guided catheter. Acta radiol. 45: 21-26
Pässler, H.W., Berghaus, H. (1958) Begutachtung peripherer Durchblutungsstörungen. Thieme, Stuttgart-New York 1958