Nissl, Franz

Franz Nissl

* 9. September 1860 in Frankenthal (Pfalz); † 11. August 1919 in München

Franz Nissl, ein deutscher Neurologe und Psychiater, ist am 9. September 1860 in Frankenthal (Pfalz) geboren. Nissl beginnt gegen den Willen seiner Eltern, die ihn zum Priesterberuf vorgesehen hatten, in München Medizin zu studieren, nimmt auf Vorschlag von Sigbert Josef Maria Ganser 1884 mit einem Aufsatz über die Pathologie der Zellen an einem Wettbewerb teil, den er mit seinem Beitrag gewinnt. 1885 beendet er sein Studium mit der Promotion, in der er das Thema noch einmal aufgreift, und wird Assistent bei Bernhard von Gudden, dem Leibarzt von König Ludwig II. von Bayern. Von 1885 bis 1888 ist er Assistent an der Oberbayerischen Kreis-Irrenanstalt Haar in München, deren Leitung von Gudden bis zu seinem Tod innehat. Kurzzeitig ist Nissl am Krankenhaus Blankenhain in der Nähe von Weimar tätig, wechselt 1889 als Oberarzt zu Alois Alzheimer nach Frankfurt, arbeitet hier unter Emil Sioli und hat Kontakt zu dem vergleichenden Neurologen Ludwig Edinger und dem Neuropathologen Carl Weigert. 1895 geht er zu Emil Kraepelin an die Psychiatrische Universitätsklinik Heidelberg, an der er 23 Jahre lang tätig ist. Nissl habilitiert sich 1896, wird 1901 außerordentlicher Professor, 1904 Kraepelins Nachfolger. Krankheitsbedingt gibt Nissl 1918 seinen Lehrstuhl auf und ist bis zu seinem Tod noch kurzzeitig Abteilungsleiter an der von Emil Kraepelin in München gegründeten Deutschen Forschungsanstalt für Psychiatrie (Kaiser-Wilhelm-Institut), dem heutigen Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München. Nach einjähriger Zusammenarbeit mit Korbinian Brodmann und Walter Spielmeyer stirbt Franz Nissl am 11. August 1919 in München an einer Nierenerkrankung.

Bekannt ist Franz Nissl durch die Eponyme Nissl-Schollen, Nissl-Färbung.

Enge wissenschaftliche Kontakte hatte Franz Nissl u.a. mit Karl Wilmanns, Karl Jaspers, Otto Meyerhof, Arthur Kronfeld, Hans Walter Gruhle, Sigbert Josef Maria Ganser, Bernhard von Gudden, Alois Alzheimer, Emil Sioli, Ludwig Edinger, Carl Weigert, Korbinian Brodmann und Walter Spielmeyer.

Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Nissl
http://www.whonamedit.com/doctor.cfm/2465.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Nissl

 

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